Das Licht ist in Dir

Du stehst vor dem Tore des Todes und schaust in die Leere. Du hast die Mitteilung erhalten, dass Deine Zeit Dir bemessen ist. In Dir ist Angst, Ungewissheit und Chaos. Nein - Nein - Nein, das darf nicht sein, weil es nicht sein kann. Das Ende? Was für ein Ende? Dieses Leben kann doch nicht so einfach zu Ende sein. Das ist ungerecht. Alle Anderen können leben und Du sollst gehen. Warum nur? Wer oder was hilft JETZT?



Montag, 19. Mai 2014

Tibetisches Totenbuch

Sterbebegleitung
In der Sterbebegleitung und im Sterben kann uns der tibetisch-buddhistische Bardo Thödol, das Tibetische Totenbuch, eine der hervorragenden Quellen spirituellen Beistandes sein, gleich ob wir Katholiken, Reformierte, Baptisten, Mormonen oder Attheisten sind. Das avatarische Schauen von Menschen hat es Einzelnen immer wieder ermöglicht, hinter den Schleier des Vergessens schauen zu können und das Geschaute weiter zu geben.

Der Begründer des tibet. Buddhismus war Padmasambhava, der auch den Bardo Tödol, die Lehren des Sterbens und des Lebens danach aufgrund eigener Erfahrungen begründet hat (Tibet. Buch der Toten, Scherz Verlag Bern 1977). Er gab diese Erfahrungen weiter, damit jeder, der sich selbst in das Sterben vertiefen möchte, die Merkmale, Symbole und Visionen deuten könne. Nach C.G.Jung enthält der Bardo Thödol eine menschlich begreifbare Philosophie des Sterbens.

Der Bardo Thödol ist kein Führer für die Toten, sondern eine Anleitung für Menschen, die den Tod überwinden und den Vorgang des Sterbens in einen Akt der Befreiung verwandeln wollen. Wer sich in der rechten Weise in den Bardo Thödol einlebt und das Erlebte in seine eigene Zeit und Kultur hineinträgt, wird eine Einweihung in das Wesen des Sterbens und des Lebens danach erfahren, die es ihm ermöglicht, eine wirkliche Begleitung sterbender Menschen und des Erlebens im eigenen Sterben sicher zu stellen. 

Und so lang du das nicht hast
Dieses: Stirb und werde
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde
Johann Wolfgang von Goethe

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